Angela Merkel zu Gast in Schleswig-Holstein

20.10.2010

Rund 1.500 Christdemokratinnen und Christdemokraten aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg waren am Mittwoch (20.10.) in die Musik- und Kongresshalle nach Lübeck gekommen, um mit der Bundeskanzlerin über den Kurs der CDU zu diskutieren. 
Angela Merkel ging auf aktuelle Themen wie Atomlaufzeiten, Integration und Infrastrukturprojekte ein. „Es ist jetzt der Herbst der Entscheidungen“, verkündete die Kanzlerin. In ihrer Rede verteidigte sie die feste Fehmarnbelt-Querung als ein Projekt von gesamtdeutscher Bedeutung. Der mit Dänemark geschlossene Staatsvertrag sehe “sehr gute Bedingungen für uns” vor.

Zur Verlängerung der Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke sagte sie: „Wir wollen das Zeitalter der erneuerbaren Energien erreichen, aber nicht mit dem Kopf durch die Wand.“

Beim Thema der Integration betonte sie, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Sie verwies darauf, dass es nicht nur einen Islam gebe, sondern dieser differenzierter betrachtet werden müsse. Der CDU-Landesvorsitzende Schleswig-Holsteins, Christian von Boetticher, befürwortete die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte: “Wir sind ein Einwanderungsland und waren das auch immer.“. Er fügte jedoch hinzu, dass kulturelle Vielfalt etwas anderes als Multi-Kulti sei.
In einer knapp zwei-stündigen Aussprache hatten die Mitglieder der CDU die Möglichkeit, auch ihre Fragen an die Bundeskanzlerin loszuwerden.

Die Regionalkonferenz in Lübeck war die vierte von sieben Veranstaltungen vor dem Bundesparteitag, der am 14. November in Karlsruhe beginnt.

Begleitet wurde die Regionalkonferenz der CDU von Protesten gegen die Fehmarnbelt-Querung und die Atompolitik.

CDU-Mitglieder, die keine Gelegenheit haben, persönlich an einer der Konferenzen teilzunehmen, können sich im Mitgliedernetz unter www.cdu.de in die Diskussion einbringen: Auf einer Virtuellen Regionalkonferenz im CDU-eigenen Netz können sie ihre Fragen an die Parteiführung richten. Die zehn Fragen mit der höchsten Stimmenzahl werden von Angela Merkel in einem Video-Interview beantwortet.